Das Hauptziel des Gesamtprojektes „Schlösser- und Burgenregion Münsterland“ ist die Stärkung des Münsterlandes als Radregion sowie der Schlösser- und Burgenregion durch die Weiterentwicklung und Qualifizierung des Premiumproduktes „100 Schlösser Route“, um so die regionale Wirtschaft, insbesondere der oftmals KMU geprägten Tourismusbetriebe, zu stärken. Dies soll durch die Erschließung zusätzlicher wirtschaftlicher Potenziale und die Steigerung der Wertschöpfung in der Tourismuswirtschaft der Region erreicht werden. Besonders wird eine Erhöhung der Wachstums- und Beschäftigungspotenziale von KMU entlang der Wertschöpfungskette „Tourismus“ (Gastgewerbe, mittelständische Dienstleister, Handwerk, Handel, Verkehr/Logistik, Kultur- u. Freizeiteinrichtungen inkl. Betriebe aus vor- und nachgelagerten Branchen) angestrebt. Die Innovationsfähigkeit, Qualität und Servicebereitschaft der Betriebe in diesem Bereich soll ebenso verbessert werden wie das Fachkräfteangebot in der Tourismuswirtschaft durch neue Bildungs- und Qualifizierungsangebote. Zudem soll die Stärkung des Tourismus als „weicher Standortfaktor“ zur Attraktivitätssteigerung der Region etwa für Fachkräfte beitragen. In der Region sollen gemeinsam mit den Leistungsträgern entlang der touristischen Wertschöpfungskette neue und innovative Tourismusdienstleistungen und -angebote entwickelt werden. Zentrale Anknüpfungspunkte sind in diesem Zusammenhang u. a. die Entwicklung und Etablierung neuer Bündelangebote sowie die inhaltliche Vernetzung der Einrichtungen. Außerdem sollen vorhandene Potenziale im Bereich der Schlösser und Burgen geweckt und ausgebaut werden. Bisher fehlt die Inszenierung der 100 Schlösser Route in allen Bereichen entlang der Customer Journey komplett. Hierzu ist die aktive Einbindung der KMU erforderlich, um gemeinsam mit den KMU kreative und innovative Ideen zu entwickeln und auf den Weg zu bringen. Weitere Projektziele sind der Ausbau der touristischen Infrastruktur, die Entwicklung zielgruppengerechter Angebote und der Aufbau einer aussagekräftigen Markt-forschung. Hierzu ist eine Optimierung der touristischen (Wege-)Infrastruktur im Bereich der Burgen und Schlösser der Region sowie der 100 Schlösser Route notwendig, auch vor dem Hintergrund der Barrierefreiheit (Stichwort „Inklusion“). Zudem sind entlang der Route Zählungen und Befragungen von Touristen notwendig, um den Marktforschungsaspekt umzusetzen und „Erfolge“ messbar aufzuzeigen. Die Ergebnisse sind vor allem für eine gezielte Neuausrichtung der KMU entlang der Customer Journey von Bedeutung.

Das Vorhaben #1 dient der besseren Information über die Schlösser- und Burgenregion Münsterland, die einzelnen Anlagen und die 100 Schlösser Route als Premiumprodukt sowie der gezielten Besucherführung und umfasst folgende Teilprojekte:

1. Entwicklung eines durchgängigen, einheitlichen Konzepts für ein Informations- und Leit-systems für die Schlösser- und Burgenregion Münsterland“ auf Basis bereits bestehender Systeme (Radwegesystem, Autowegweisung, Informationstafeln etc.), um das Thema Schlösser und Burgen künftig flächendeckend, auf allen Wegen sowie an und in den Anlagen selbst einheitlich präsent zu machen (Konzeptentwicklung und Umsetzungsmanagement).
2. Umsetzung erster Maßnahmen des Konzeptes in der Schlösser- und Burgenregion Müns-terland (Radwegweisung, Autowegweisung, Informationselemente, Sitzgelegenheiten, Fotorahmen, Landschaftsfenster etc.).
3. Mehr Komfort, Service und Sicherheit in der Schlösser- und Burgenregion durch den Bau von Schutzhütten für Wanderer und Radfahrer.
4. Umfassendes Marketing für die Schlösser- und Burgenregion und die 100 Schlösser Route, um die Schlösser- und Burgenregion Münsterland und die attraktivierte Infrastruktur auch tatsächlich fest in der Wahrnehmung der bisherigen und potenziellen Gäste zu verankern. Zur Einführung der bestehenden und der neuen Angebote sowie neuer Marketing-Tools wird eine Marketingkampagne entwickelt und umgesetzt.

Das Vorhaben #2 dient der Verbesserung und der Vermarktung der Radwegeinfrastruktur insbesondere entlang der 100 Schlösser Route, damit das Münsterland dauerhaft als Premium-Radregion auftreten und die besonderen Wertschöpfungspotenziale im Radtourismus wieder besser ausschöpfen kann.  Es umfasst folgende Teilprojekte:

1. Umsetzungsmanagementleistungen zur Koordination und Begleitung der Maßnahmen als unverzichtbare Voraussetzung für die konsequente Umsetzung der Maßnahmen durch die Kom-munen.
2. Realisierung bedeutender Radwegebau-Maßnahmen aus dem Infrastrukturkonzept Rad-region Münsterland (2013) zur Qualitätsverbesserung der Radwege-Infrastruktur entlang der 100 Schlösser Route. Dabei Beseitigung von Mängeln in allen vier Kreisen und in der Stadt Münster, die die Qualität des Premium-Radangebotes des Münsterlandes nachhaltig beeinträchtigen.
3. Stärkung der e-Bike Mobilität durch Ausbau Netzwerk e-Bike Lade-, Verleihstationen auch an den Schlössern und Burgen.
4. „Branding“: Entwicklung eines attraktiven, einheitlichen Auftrittes für die „Schlösser- und Burgenregion Münsterland“, um die besondere Stärke des Münsterlandes flächendeckend, über alle Partner und alle Kanäle zu präsentieren.
5. Umfassendes Marketing für die Schlösser- und Burgenregion und die 100 Schlösser Route, um die maßgeblichen Infrastruktur- und Komfortverbesserungen sowie das neue Informations- und Leitsystem für die Schlösser- und Burgenregion Münsterland auch tatsächlich fest in der Wahrnehmung der bisherigen und potenziellen Gäste sowie der einheimischen Bevölkerung messbar zu verankern. Zur Einführung der bestehenden und der neuen Angebote und neuer Marketing-Tools wird eine mehrjährige Marketingkampagne konzipiert und umgesetzt.
6. Gezielte Marktforschung: Schließen der Informationsdefizite unter anderem zu den Ziel-gruppen der Schlösser und Burgen sowie den Radtouristen, ihren Motiven und Bedürfnissen, dem Informations- und Besuchsverhalten der Gäste und ihrer Zufriedenheit. Ziel ist es dabei, die Angebote zukunftssicher aufzustellen und auch kurzfristig und fundiert auf neue Nachfrage-trends und Kundenbedürfnisse reagieren zu können. Schließlich dient die Marktforschung auch dazu, die positiven Effekte (z.B. Anzahl Übernachtungen, Wertschöpfung der Schlösser- und Burgenregion und der 100 Schlösser Route) sowie der zu erwartenden positiven Veränderungen, die sich durch die Investitionen in das Gesamtprojekt ergeben, messbar aufzuzeigen und somit auch Argumentationshilfen für Politik, Verwaltung und Privatwirtschaft zu schaffen, dass sich ein Invest lohnt und auch nach Projektabschluss sinnvoll ist.

Das Vorhaben #3 „Innovationswerkstatt Erlebnisqualität der Schlösser und Burgen im Münsterland“ hat konkret zum Ziel, die Erlebbarkeit der einzelnen Schlösser und Burgen deutlich zu verbessern und dabei auch innovative Wege bzw. Instrumente zur Wissensvermittlung zu schaffen. Außerdem sind Maßnahmen zur Qualifizierung der (für die Öffentlichkeit zugänglichen) Schlösser und Burgen, Schlosshotels, Schlossgastronomien, Schlossmuseen etc. sowie der mit den Schlössern und Burgen über Routen, Rundtouren und „Achsen“ sowie über gemeinsame Qualitätsangebote verbundenen touristischen Leistungsträger vorgesehen. Dazu soll ein Qualitätsmanagementsystem aufgebaut sowie Maßnahmen für mehr Qualität, Service und Barrierefreiheit in den Anlagen und KMU umgesetzt werden (in enger Abstimmung mit dem Ziel 2-Projekt „Qualitätsmanagement in der Destination Münsterland“). Das Vorhaben umfasst folgende Teilprojekte:

1. Leitfaden Inszenierung, Storytelling, neue Geschäftsmodelle
2. Professionelle Bilddatenbank
3. Aufbereitung Informationen/Umsetzung Storytelling, Entwicklung von Audio-Dateien
4. Innovative Wissensvermittlung mit „Augmented Reality“
5. Eventwerkstatt und Leitfaden zur (Weiter-)Entwicklung von Events und Publikumsveranstaltungen in den Schlössern und Burgen
6. Qualifizierung der Schlösser und Burgen und KMU im Umfeld, mehr Barrierefreiheit
7. Informationsoffensive Mobilität für die Schlösser und Burgen

Das Vorhaben #4 „Ausbau KMU-Netzwerk Schlösser- und Burgenregion Münsterland“ dient der besseren Vernetzung der Schlösser und Burgen bzw. der Anlagen mit touristischen Akteuren, der gemeinsamen Routen- und Angebotsentwicklung sowie der Stärkung der Schlösser und Burgen in Sachen Erhaltung, Weiterentwicklung, Vermarktung und wirtschaftlicher Betrieb. Damit sollen hier wichtige Grundlagen zur langfristigen Existenzsicherung der Schlösser und Burgen und zur dauerhaften Verankerung des profilbildenden Themas Schlösser und Burgen im Münsterland gelegt werden. Es umfasst folgende Teilprojekte:

1. Auf- und Ausbau einer zentralen Anlaufstelle für Schlösser und Burgen sowie zusätzlich lokaler bzw. teilräumlicher Netzwerke
2. Ansiedlungsoffensive Hotels und Wohnmobilstellplätze, Qualifizierung bestehender Betriebe
3. Ausarbeitung von Rundrouten und Achsen, Wertschöpfungs- / Empfehlungsketten
4. Aufbau Online-Wissenspool
5. Selbstcheck-Instrumente, „Schlösser- und Burgen-Koffer“
6. Aufbau Expertenpool
7. Marktforschung: Akteurs-, Partnerbefragung