Touristische Unterrichtungstafeln: Effekte und Nutzen für Destinationen
Die großen, braun-weißen Hinweisschilder entlang der Autobahnen, die auf regionale Sehenswürdigkeiten hinweisen, sind ein bekanntes Bild für Vielfahrer. Doch werden diese Touristischen Unterrichtungstafeln (TUT) überhaupt wahrgenommen, und beeinflussen sie das Reiseverhalten der Autofahrenden? Diese Frage beschäftigt viele Touristiker, insbesondere angesichts der hohen Kosten für die Aufstellung solcher Schilder.
Zwei Studien aus Deutschland (2019) und Österreich (2023) unter der Leitung von Professor Sven Groß von der Hochschule Harz zeigen, dass die Tafeln sowohl kurzfristig als auch langfristig positive Effekte haben. In der aktuellen Studie gaben 90 Prozent der Befragten an, die Schilder während der Fahrt wahrgenommen zu haben. 55,7 Prozent konnten sich an eine konkrete Abbildung erinnern, und 17,1 Prozent der deutschen sowie 20,1 Prozent der österreichischen Teilnehmenden gaben an, mindestens einmal aufgrund einer TUT von der Autobahn abgefahren zu sein, um die beworbene Sehenswürdigkeit zu besuchen.
Die Wirkung der TUTs entfaltet sich jedoch oft zeitverzögert: Viele Reisende besuchen die Sehenswürdigkeit erst bei einer späteren Reise. Dennoch betont Professor Groß die langfristige Bedeutung der Tafeln im Marketing-Mix von Destinationen, insbesondere durch den sogenannten Mere-Exposure-Effekt, bei dem häufige Sichtbarkeit zu einer positiveren Wahrnehmung führt. In Verbindung mit digitalen Tools wie dem MAQNIFY Erlebnisguide bieten die Tafeln nachhaltige Mehrwerte für Gäste und Destinationsmanager.
Die Ergebnisse der Studien können in der Publikation „Touristische Beschilderung an Autobahnen in Deutschland und Österreich“ nachgelesen werden.