Zum Recht auf ein selbstbestimmtes Leben, auf umfassende Teilhabe und Gleichstellung gehört selbstverständlich auch die Möglichkeit, ohne Barrieren reisen zu können. Hier treten in den letzte Jahren immer mehr ältere Menschen als stetig wachsende Zielgruppe hervor: Aufgrund des steigenden Anteils an älteren Personen in der Bevölkerung und einer zunehmenden Reisefreudigkeit der Senioren wird sich die Nachfrage nach barrierefreien Angeboten im Tourismusbereich somit in den nächsten Jahren deutlich erhöhen.
Zahlreiche Touristiker, Gastronomie- und Hotelleriebetriebe haben ihr Angebot bereits auf diese wichtige Gästegruppe angepasst. Wichtig bei der Planung ist allerdings, dass nicht nur das barriefreie Übernachten bedacht wird, sondern dass man die gesamte touristische Servicekette im Auge behält: Die Barrierefreiheit muss von der ersten Information und Buchung über An- und Abreise bis hin zum Kultur-, Sport- und Freizeitangebot gewährleistet sein.
Hier besteht insgesamt großer Handlungsbedarf. Auch wenn bereits zahlreiche Angebote geschaffen wurden, kann das Nachfragepotenzial derzeit noch nicht befriedigt werden. So würden Menschen, deren Mobilität eingeschränkt ist, weitaus häufiger verreisen – und dementsprechend mehr Geld im Urlaub ausgeben -, wenn es mehr passende Angebote für sie gäbe. Das ergab eine Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit. Dies verdeutlicht auch das enorme wirtschaftliche Potenzial eines barrierefreien Tourismus.
Stellvertretend für die Region beteiligt sich Münsterland e.V. daher an dem Projekt Tourismus für Alle. Zusammen mit dem „Deutschen Seminar für Tourismus Berlin“ (DSFT) und der „Nationalen Koordinierungsstelle Tourismus für Alle e.V.“ (NatKo) sollen neue barrierefreie Reiseangebote bundesweit entwickelt sowie ein einheitliches System aufgebaut werden, um bestehende Angebote zu erfassen und zu zertifizieren. Münsterland e.V. bietet den Leistungsträgern und Touristinformationen daher die Möglichkeit, ebenfalls von dem Förderprojekt zu profitieren.
Sie sind neugierig geworden? Dann lesen Sie am besten weiter auf unserer Seite zum Projekt Tourismus für Alle.
Auch Tourismus NRW hat sich ausführlich mit dem Thema Barrierefreiheit in seinem Trendmagazin beschäftigt. Mittels sieben Thesen nähert man sich dabei der Thematik an, die kurz zusammengefasst wie folgt lauten:
- Barrieren können vielseitig sein und viele unterschiedliche Dinge beinhalten.
- Aufgrund des demografischen Wandels wird die Nachfrage nach barrierefreien Angeboten steigen.
- Basis für den Abbau von Barrieren ist die Sensibilisierung für Problemfelder und mögliche Lösungen.
- Viele Barrieren lassen sich ohne großen Aufwand und mit geringen Kosten abbauen.
- Barrierefreie Angebote sind ein besonderes Qualitätsmerkmal und zahlen sich aus.
- Ziel muss es sein, die gesamte Servicekette barrierefrei zu gestalten.
- Nicht nur die Schaffung, auch die Kommunikation barrierefreier Angebote ist wichtig.
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Wenn Sie sich gerne näher mit dem Thema Barrierefreiheit beschäftigen möchten, empfehlen wir Ihnen das vollständige Positionspapier von Tourismus NRW zu lesen, das auch als pdf-Dokument erhältlich ist.
>>Hier geht’s zum Download.
NRW Tourismus hat zum Thema Barrierefreiheit einen Praktikerleitfaden erstellt, den Sie unter folgendem Link einsehen können:
>> Download Praktikerleitfaden Barrierefreiheit